… dachte ich heute, als mein Mann sich auf den Wunsch meiner
Tochter einließ und den Weihnachtsbaum schon heute einstielte. Ach was soll's, sagte ich zu mir und
sorgte etwas für Plätzchenduft, indem ich mich erneut in das Abenteuer Backen
stürzte. Nachdem unsere ersten Kekse vor einigen Tagen wie im Lied „In der
Weihnachtsbäckerei“ verbrannt waren und auch der Fertigteig ziemlich furchtbar
gewesen war, machte ich es heute traditionell mit Rezept − wie es sich gehört. Weihnachtslieder
dudelten, mein Mann und meine Kleine schmückten mit Hingabe den Baum, wie jedes
Jahr, und ich fühlte das erste Mal ein kleines Weihnachtsgefühl. Irgendwie ist
mir das in den letzten Jahren abhanden gekommen. Irgendwo hab ich es verloren
und ich finde es einfach nicht mehr wirklich wieder. Doch heute griff ich zur
Gitarre, natürlich nach den Plätzchen, und erinnerte mich an die Lieder, die
ich früher geliebt hatte. Langsam, ganz langsam keimte der Same, aber er wagte
sich noch nicht hervor. Ob ich mein früheres Weihnachtsgefühl finde? Nein. Es
ist fort. Das spüre ich und es macht mich traurig. Also begebe ich mich auf die
Suche nach einer neuen Empfindung, die vielleicht einer anderen Wurzel folgt. Wer
weiß, wo diese vorgedrungen ist und was dort verborgen liegt. Ich hoffe wirklich,
dass ich es schaffe, dieses Geheimnis bis Weihnachten für mich zu lüften …