Dienstag, 23. Dezember 2014

Nah bei mir





"Nah bei mir" ist ein Buchtitel, der nicht passender sein könnte. Er steht für eine Geschichte, die mich schon Jahrzehnte begleitet. Und nicht einmal ich habe den Titel gefunden, sondern meiner Cousine fiel er spontan ein, weil ich für diese besondere Story einfach nicht das fand, was mir angemessen erschien. Wahrscheinlich weil ich zu nah dran war. Als ich aber diese drei Worte las (ich glaube, Melanie schrieb mir das in einer SMS), wusste ich, das ist das Richtige, das Gefühl stimmte absolut.
Nun ist das Buch veröffentlicht und ehrlich gesagt, kann ich das noch gar nicht so richtig fassen. Die Protagonisten John McKay und Jake O'Malley sind schon seit meiner frühsten Jugend bei mir. Nachdem ich immer Phrasen in unterschiedlichen Situationen von ihnen gesehen hatte, begann ich irgendwann kleine Szenen aufzuschreiben. Gar nicht mit dem Gedanken, es zu veröffentlichen. Eher, weil ich sie besser kennenlernen, ihnen näher kommen wollte. Und irgendwann fühlte es sich an, als wären sie meine Freunde oder auch mal ein Teil meiner Selbst. Ich pausierte auch immer wieder mit dem Schreiben, weil diese Geschichte sich nur sehr langsam entfaltet hat. Vieles musste ich erst begreifen, einiges musste geweckt werden und anderes wollte sich noch nicht schreiben lassen.
Als ich aber mit meiner Agentin Alisha Bionda zusammenkam und sie nach einer Romance fragte, dachte ich: Jetzt sei mutig und erstell ein Exposé. John und Jake müssen irgendwann mal hinaus in die Welt.
Ich spürte irgendwie, dass sie gesehen werden wollten. Nach einiger Zeit erhielt ich vom Arunya Verlag die Zusage und im Frühjahr war es dann so weit, ich durfte das Buch endlich fertig schreiben. Ich glaube, mir ist selten eine Geschichte so leicht und sogleich doch so schwer gefallen. Wenn ihr es lest, werdet ihr besser verstehen, was ich damit meine.
Es geht darum, dass Katelyn O'Brian, eine junge Frau aus der heutigen Zeit, Johns Tagebücher liest und quasi tief in sein Leben eintaucht. Es gibt drei Bücher, die einen Zeitabschnitt aus seinem Leben erzählen − die Zeit, die er mit Jake erleben durfte. Und wie der Klappentext schon verrät, ist diese Liebe eine Gratwanderung, die wirklich alles verändert. Zumal so eine Beziehung im 18. Jahrhundert unter Strafe stand, vor allem in England, wo die Geschichte spielt. Ganz zu schweigen von der Problematik, dass John mit Hellen verheiratet ist, eine wunderbare und starke Frau, die in Johns Herzen einen ganz eigenen Platz hat. Ihr seht, das Ganze ist verzwickt.
Selten hat mich ein Buch in so ein Gefühlschaos gestürzt. Ich habe gelacht, geweint und mitgelitten, wurde mitgerissen von einem Leben, das mir so nah kam, das ich dachte, ich erlebe es selbst mit John.
Vielleicht versteht ihr jetzt, warum mir das alles noch ein bisschen unwirklich vorkommt.
Ich sitze also hier mit Herzklopfen und warte, ob auch ihr in die Geschichte um John und Jake eintaucht. Ob ihr mit ihnen zum Lake District reist, zu den Fahrenden, zu den Hügeln von Westmorland, und euch von einer Liebe mitreißen lasst, die sogar die Zeit überdauert haben könnte. Aber ob das wirklich so ist, müsst ihr selbst herausfinden.
Ich kann nur sagen, diese Geschichte ist immer … nah bei mir.


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Bei Interesse, könnt ihr auf das Cover klicken,
es gibt mittlerweile eine Neuauflage.